Therapien

Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie ist eine Methode, die sich mit der Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen und Funktionsstörungen des menschlichen Bewegungssystems befasst. Manualtherapeuten beurteilen zunächst alle an einer Erkrankung beteiligten Nerven, Muskeln und Gelenke. Es wird ein Sichtbefund zur Beurteilung von Statik und Haltung erstellt. Es folgt der Palpationsbefund, bei dem das Gewebe ertastet wird, um betroffene Gewebestrukturen zu erkennen. Zusätzlich prüft der Therapeut die Gelenkmechanik und beurteilt die Muskelfunktion und die Koordination der Bewegungen. In der Behandlung will die Manuelle Therapie Schmerzen lindern und das physiologische Zusammenspiel zwischen Gelenke, Muskeln und neuralen Strukturen wiederherstellen.  Dazu werden bewegungseingeschränkte Gelenke mobilisiert und instabile Gelenke stabilisiert.

Funktionelle Osteopathie und Integration (FOI)

Die FOI ist ein eigenständiges Behandlungskonzept in der osteopathischen und manuellen Therapie. Die FOI geht davon aus, dass alle Gelenke im Körper miteinander in Verbindung stehen. Wenn ein Gelenk nicht optimal funktioniert, hat das auch einen Einfluss auf alle anderen Gelenke. Irgendwo wird sich dann ein Schmerz entwickeln. So können z.B. Kopfschmerzen häufig durch eine Statikveränderung des Beckens entstehen. Der Körper muss dieses Problem kompensieren. Dadurch entstehen Blockierungsketten und Kompensationssysteme, die es zu behandeln gilt. Die Statikveränderungen der Wirbel und des Beckens sind die eigentliche Ursache für Funktionsstörungen. Die Techniken sind sanft und sicher. Deshalb gibt es für diese Art der Behandlung keine Kontraindikationen.

Kinesio-Tape

Die Kinesio Taping Methode ist seit 10 Jahren in Deutschland als moderne Therapie mit einem außerordentlich breitem Anwendungsspektrum etabliert. In Verbindung mit der Physiotherapie ist die K Tape Methode für fast jedes Beschwerdebild geeignet. K Taping wird angewendet zur Verbesserung der Muskelfunktion (Muskelverspannungen, Disharmonien), Unterstützung der Gelenke (Verbesserung der Stabilität und Beweglichkeit), Schmerzreduktion sowie zur Aktivierung des Lymphgefäßsystems (Lymphödeme, postoperative Nachsorge). Das elastische Tape besteht aus 100 Prozent Baumwolle und besitzt eine Eigendehnung, vergleichbar mit der Dehnfähigkeit des menschlichen Muskels. Diese Tapes werden in einer speziellen Anlagetechnik angelegt und behalten ihre Wirkung über mehrere Tage bis Wochen. Die vollständige Mobilität der Patienten bleibt dabei erhalten.

Manuelle Lymphdrainage

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine Mechanotherapie nach Dr.Vodder, die den Abbau von Stauungen und Schwellungen bewirkt. Sie wird mit den Händen sanft, langsam, rhythmisch und kreisförmig ausgeführt. Drehgriffe, Schöpf- und Pumpgriffe sowie Kreise und Spezialgriffe werden nach systematischer Anordnung und in bestimmter Reihenfolge angewendet. Die Manuelle Lymphdrainage wird eingesetzt, um den Abfluss von Flüssigkeit über das Lymph- und Venengefäßsystem sowie die Gewebsspalten zu verbessern. Dadurch werden Ödeme und Schwellungen z.B. bei Krebserkrankungen und nach chirurgischen Eingriffen abgebaut sowie Schmerzen gelindert.

Bobath-Therapie

Das Therapiekonzept nach Bobath findet seinen Einsatz bei Erkrankungen der zentralen Nervensytems (z.B. nach einem Schlaganfall, bei Multiple Sklerose, Morbus Parkinson). Die Physiotherapeutin Berta Bobath (1907-1991) stellte fest, das durch gezielte Haltungen und Griffe Spastizität reduziert werden kann (Reflexhemmungen). So wurden den Patienten qualitativ bessere Bewegungsmuster ermöglicht. Karel Bobath (1906-19991) hat als Neurologe die von seiner Frau beobachteten Reaktionen wissenschaftlich untermauert. Bei der Bobath-Therapie werden erhaltene Aktivitäten alltagsbezogen aufeinander aufgebaut, um normale Verhaltensgewohnheiten wiederzugewinnen und neue Fähigkeiten wieder herzustellen. Dieses Konzept wird von Geburt bis ins hohe Alter angewendet.

Vojta-Therapie

Der Neurologe Prof. Dr. Vacla Vojta (1917-2000) hat eine Therapie entwickelt, die bei verschiedenen Bewegungsstörungen und zentralen Erkrankungen sowie in jedem Alter eingesetzt werden kann: -Bei zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter -Bei Bewegungsstörungen als Folge von Hirnschädigungen (Zerebralparesen, Schlaganfall) -Bei peripheren Lähmungen der Arme und Beine (Plexusparesen ,Querschnittslähmungen, Spina bifida) -Zur Behandlung von Fehlstellungen der Hüfte (Hüftdysplasie\-luxation) -Bei Problemen der Atmungs-, Schluck- und Kaufunktion. Der Vojta Therapeut übt bei Patienten in verschiedenen Körperlagen einen gezielten Druck an definierten Stellen des Körpers aus. Dabei werden bei Menschen verschieden Alters unwillkürliche Muskelaktivitäten erzeugt, wie sie normalerweise vorhanden sind, aber bei Patienten infolge von Erkrankung nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen. Durch häufige Wiederholungen verbessern sich die Haltungs- und Bewegungsmuster des Patienten.